Die Burgenländische Musikantenwoche

Am Anfang war das Madonnenschlössel in Bernstein. Das malerisch gelegene Haus war der geeignete Standort für die erste burgenländische Musikantenwoche: ruhige Lage in herrlicher Umgebung, abenteuerliche Unterbringung in Stockbetten, knarrende Holztreppen und besonders preisgünstig. Im Sommer 1982 kamen auf Anhieb 32 Teilnehmer und musizierten unter der Leitung von Rudi Pietsch, Elisabeth Gross-Paul, Ernst Spirk, Herbert Schönfeldinger, Walter Burian und Sepp Gmasz. Die Organisation übernahm bis zu ihrem frühen Tod 2001 Franziska Pietsch. Traditionsbezogenes Singen, Musizieren und Tanzen als Einheit zu sehen und es überzeugend und lustvoll  an junge Leute weiter zu geben - dieses Konzept gilt bis heute.

Mit den Jahren war das Madonnenschlössel in Bernstein zu klein geworden. Die Musikantenwochenfamilie wuchs erfreulicherweise von Jahr zu Jahr und 1996 fand man in der Burg Lockenhaus eine neue Herberge. Das Burghotel bot genügend Platz für die Unterbringung der Gäste, die mittlerweile neben dem Burgenland auch aus anderen Bundesländern und dem angrenzenden Ausland anreisten. In den Stübchen, Sälen und Kammern der Burg wurde in Gruppen musizert.

Inzwischen geht die Zahl der Teilnehmer in die Hunderte. Nicht alle wurden von der Begeisterung gleichermaßen angesteckt. Viele kamen und kommen jahrelang nach Lockenhaus. Manche haben die Laufbahn als Berufsmusiker eingeschlagen.

2011 wurden 30 Jahre Burgenländische Musikantenwoche gefeiert. In der Zeit, in der Musik allerorts und jederzeit verfügbar ist und konsumiert wird, ist selber Musizieren, Singen und Tanzen notwendiger denn je. Es gehört zu den elementarsten Bedüfnissen der seelischen Energieversorgung.

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