Zum Tod von Herbert Schönfeldinger (1929-2020)

WS (schoenf) on 05 Mar 2020

„Ua Schuss – und drei Tote“, das war einer jener Sprüche, mit denen Herbert Schönfeldinger (*30. Juli 1929; +2. März 2020) Generationen von Schülern auf der burgenländischen Musikantenwoche zum Lachen brachte; dabei mit der Klarinette auf jenen zielend, der einen Fehler gemacht hatte. Für seine geliebte Klarinette hatte er längst nicht mehr die richtige Ambaschúr (wie er zum „Ansatz“ zu sagen pflegte), nun musste er sie für immer aus der Hand legen.

Er, der ein ganz Großer der burgenländischen Volksmusik war. Ob in der Spielmusik Schönfeldinger zusammen mit seinem Vater Karl Schönfeldinger und seinem Bruder Gerhard Schönfeldinger, oder danach mit dem Rot-Gold-Trio, mit dem er neben vielen Radioaufnahmen auch bei ungezählten Volkstanzfesten zum Tanz aufspielte.

Immer hat er Maßstäbe gesetzt für ein stilgerechtes burgenländisches Musizieren, wie er es von den „Alten“ gelernt hat. Für Landler „aus’n Grabn aussa mit vier Radln ei(n)gspirrt“, oder für die erfrischenden Franzee-Polkas und schwungvollen Mazurkas. Und in dieser Tradition hat er auch so manches hübsche Stück selber erfunden.

Für dieses Vermächtnis sind wir alle, seine Schüler und Freunde vom Burgenländischen Volksliedwerk, dankbar. Und für viele herzliche Begegnungen, für seine Reiki-Behandlungen und Fitness-Tipps für marode Musikantenwochenteilnehmer, für seinen feinen Humor, für seine Warmherzigkeit und seine unverdrossene meisterlich-musikantische Spiellaune. 

(Sepp Gmasz)

Hinweis: Die Beisetzung von Herbert Schönfeldinger fand am 5. März 2020 in Wien im engsten Familienkreis statt.

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